San Pedro de Atacama

3 01 2012

von Corinne:

Mit dem Bus von Pucon über Santiago nach San Pedro de Atacama führte uns die 34 Stunden lange Busreise. Wir hatten die ersten 12 Stunden nach Santiago Premium Class gebucht, d.h. es hat einen Sitz welcher zu einem Bett umfunktioniert werden kann. Die 22 Stunden nach San Pedro hatten wir Camas, das sind Sitze, die sich auch nach hinten verstellen lassen, aber nicht zu einem Bett. Wir fuhren lange an der Küste entlang und die Gegend veränderte sich langsam vom saftigen grün ins eher karge braune Steppenland, schlussendlich befanden wir uns in der trockenen und staubigen Wüste.

 

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San Pedro liegt auf 2’500 m.ü.M. das Klima ist trocken und warm. In der Atacama Wüste liegt die Niederschlagsrate bei ca. 22mm pro Jahr. Trotzallem ist diese Gegend ganz und gar nicht leblos. Riesige aktive Vulkane mit beschneiten Gipfeln umringen die Gegend, Salzseen erwecken das leben auf über 4’000 Meter Höhe und bieten vielen Vogelarten sowie Flamingos einen Lebensraum und das Schmelzwasser der Vulkane lässt Täler zu grünen Oasen heranwachsen. Der Salar de Atacama ist der drittgrösste Salzsee de Erde.

 

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Die Suche nach einem Tourenanbieter erweist sich manchmal ein wenig schwierig. Es wimmeln nur so von Büros die einem eine Tour offerieren möchten und natürlich hat es unter diesem grossen Angebot auch schwarze Schafe. In unserem Reiseführer standen ein, zwei Büros die schon über 10 Jahre in San Pedro geführte Touren anbieten. Wir entschieden uns bei den regionalen Touren  für die Fima Cactus, Ursula erklärte uns viele verschiedene Ausflugsziele, sie war sehr hilfsbereit und das beste war, sie war ehrlich ob es sich lohnt einen Ort zu besuchen oder nicht. Es gibt viele Anbieter bei denen man 10 Fr. weniger zahlt aber die Tour ist sehr sehr unpersönlich, die Guides erklären nicht allzu viel und man ist mit einer Gruppe von 20 Personen unterwegs. Dies gefiel uns gar nicht, wir zahlten lieber ein wenig mehr, für einen guten Guide und eine kleinere Gruppe.

1. Tag

Um 06:00 Uhr ging es los, wir wurden beim Hostel abgeholt. Zuerst fuhren wir zur “Laguna Miscanti” & “Laguna Miñique”, die zwei salzigen Lagunen liegen unterhalb von zwei Vulkanen auf 4’300 m.ü.M. und beherbergen viele Vögel und Flamingos. Um 08:00 Uhr genossen wir in der stillen, bezaubernden Umgebung unser Frühstück.

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Auf dem Weg hielten wir in einem kleinen Dorf, wo wir eine schöne alte Kirche anschauten, die Leute die hier leben sind grundsätzlich Selbsternährer, sie pflanzen viel Gemüse an und halten Schafe, Ziegen und Lamas. Das Schmelzwasser und das Grundwasser sind der Grundstein allen Lebens in dieser trockenen Umgebung. Die Dörfer haben Wasserkanäle in denen das wertvolle Gut in die bepflanzten Terrassen fliesst. Überall wo ein wenig Wasser an der Oberfläche fliesst, sieht man wie die Natur auflebt, alles ist saftig grün und spriesst nur so aus dem Boden.

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Der nächste Halt war ein Canyon, in dem es über 12’000 Wandmalereien gibt, die bis zu 10’000 Jahre als sind. Hauptsächlich wurden Tiere in die glatten Steine geritzt, ein mal sieht man auch eine Gestalt die einem Menschen ähnelt und ein Schamane hat wahrscheinlich mal ein Gespenst in einen Stein geritzt. Der Canyon war früher ein reissender Fluss, die Menschen nutzten die sprudelnde Wasserquelle um ihre Tiere zu tränken.

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Nach dem Canyon fuhren wir zum Salar de Atacama. Wir assen etwas zu Mittag und gingen danach auf den Salar. Die Laguna Chaxa ist ein Naturreservat für die hier ansässigen Flamingos. Wir konnten im Salar alle drei verschiedenen Flamingo Arten beobachten, der chilenische Flamingo ist der amüsanteste weil er tanzt, wenn er die kleinen Makrelen aufscheucht um sie zu essen.

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Unser Guide erklärte uns ausserdem die industrielle Nutzung des Salars. Er beherbergt etwa 40% der weltweiten Lithium-Reserven, sowie Borax und Kaliumsalze. Zur Gewinnung wird Wasser mit den gelösten Salzen herauf gepumpt und in flache Becken geleitet, wo es verdunstet. Kaliumchlorid und Kaliumsulfat fallen aus, während im Überstand Lithium und Borax gelöst bleiben. Diese Sole wird zur weiteren Verarbeitung über Rohrleitungen weitergepumpt. Durch den hohen Wasserverbrauch zur Gewinnung der Metalle und Salze ist der Wasserspiegel in der zentralen Lagune bereits gesunken.

Lithium – wird z.B. für Batterien benötigt, Borax – wird z.B. für Glasuren auf Keramik, Porzellan und Glas verwendet.

Abschliessend konnten wir in einer Lagune baden gehen. Das machte so richtig Spass. Der Salzgehalt ist drei Mal höher als im Toten Meer. Schwimmen kann man nicht wirklich, da der Körper so fest an die Oberfläche gedrückt wird. Wenn man versucht die typische Schwimmbewegung mit den Füssen zu machen, schwappen diese immer aus dem Wasser. 🙂

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2. Tag

Unser Wecker klingelte um 03.45 Uhr. Auf geht’s gespannt um halb fünf zu den Geysiren! Ok, etwas müde waren wir schon noch… 🙂 Gegen 06:00 sind wir angekommen, die Geysire brodeln und dampfen imposant in der Kälte bei –4 Grad. Wir stellen uns in den warmen Dampf um uns aufzuwärmen. Zuerst mal gibt es Frühstück, eine warme Tasse Kaffe und etwas zu Essen. Wir konnten in einem natürlichen Warmwasserpool baden gehen. Wer kann schon sagen, dass er Morgens um 07:00 Uhr, auf 4’300 m.ü.M. bei –4 Grad in 35 Grad warmen Wasser schwimmen war?! 🙂 Es war super und wir genossen das warme Wasser, nicht all zu lustig waren die ersten paar Minuten nach dem Baden an der eisigkalten Luft.

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Unsere tour führte uns weiter zu einem kleinen Dorf wo unser Fahrer lebt. Er besitzt einige dutzend Lamas und hat eine kleine Hütte. Im Dorf leben 30 Personen, es hat eine kleine Kirche und in der nähe fliesst ein klarer Fluss, der das nötige Gras wachsen lässt und Wasser bringt für die Lamas, Schafe und Ziegen. Da Daniel unser Fahrer eigene Lamas hatte, durften wir zu seiner Herde. Er hatte ausserdem drei 10 Tage alte Jungtiere die wir streicheln durften. Die sind soo flauschig und herzig, dass sogar Martin sagte, so eins könnte man doch direkt nach Hause nehmen.

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Ganz ohne Touristenschwärme besuchten wir ein Kaktustal. Der Fluss hatte für Wüstenverhältnisse ganz schön viel Wasser. Die Kakteen sind bis zu 7 Meter hoch, sie wachsen 1 cm im Jahr, sie sind also sehr alt und stehen unter Naturschutz. Wir gingen ein wenig dem Fluss entlang und bestaunten die hohen Gräser und das saftige Grün. Am Schluss des Pfades erwartet uns noch ein kleiner Wasserfall, hier badeten wir unsere heissen Füsse und genossen die Abgeschiedenheit und die Ruhe.

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3. Tag

An diesem Tag wurde Neujahr gefeiert, wir schliefen so richtig aus und machten ein paar Besorgungen, ausserdem reservierten wir das Neujahrsabendessen.  Naja Martin und ich sind nicht so die Neujahrsliebhaber… Wir assen gemütlich und gingen um 24:00 Uhr zu Plaza wo der Countdown gezählt wurde. Wir immer gab es ein paar liebe Glückwünsche und wir tranken noch ein wenig. Es ging dann aber doch schon bei Zeiten ins Bett.

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4. Tag

Hmm, ja der Alkohol macht einem nicht gerade spritzig. Ausschlafen war also angesagt. Am Abend besuchten wir eine Sternwarte.  Wir konnten durch verschiedene Teleskope den Nachthimmel beobachten. Es ist schon wahnsinnig, was es da noch alles gibt über unseren Köpfen. Den Mond konnte man so nahe anschauen, dass man meinte man könne ihn anfassen. Wir durften sogar Fotos vom Mond durchs Teleskop machen. Der Jupiter mit seinem Ring konnten wir auch gut sehen, sowie einen glühend roten Stern, eine Galaxie (sieht aus wie leuchtender Nebel) und einen Kugelsternhaufen (Ansammlung von Millionen von Sternen die sich zu einer Kugel formen). Kurz gesagt, uns präsentierte sich das All zauberhaft.

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5. und letzter Tag in San Pedro

Wir gingen um 16:00 Uhr auf eine Tour die uns zum “Valle de la Luna” führte. Leider konnten wir nicht zu unserem Lieblingsanbieter, weil der Fahrer betrunken war und sie keinen Ersatz gefunden haben. 🙂 hmmm der muss einiges getrunken haben… Die Tour führte uns in eine Total andere Umgebung, wie die letzten zwei Touren. Die Canyons sind durch die früheren Wassermassen gezeichnet und sehen spektakulär aus, ausserdem sahen wir viele Sanddünen. So wie das Tal heißt sieht auch wirklich die Umgebung aus. Man fühlt sich wie auf dem Mond. Die Landschaft ist unbeschreiblich deshalb keine vielen Worte dazu, sondern seht selbst…!!!

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6 Antworten zu “San Pedro de Atacama”

  • Corinne sagt:

    Hallo Roberto!! Hat einwenig gedauert bis ich es endlich geschaft habe dirzu schreiben! Sorry!! Du bist ja ganz krass mit dem was du vor hast!! Die höhe von bis zu 5000 meter ist nicht zu unterschätzen da man doch meistens auf nur 2500 startet! Ich hatte nie probleme doch manch einer hat starke magen und kopf probleme… Das atmen fiehl aber auch mir schwer bei einer übernachtung auf 4700 m der puls war immer sau hoch… Aber nun zu cactus.. Wir haben für eine tour von ca 12 std 80 chf bezahlt, für die tour zu den geysieren mit kaktustal ca. 40chf immer pro person! Etwas teuer doch viel individueller als andere touren! Die einengehen mit 20 pers. auf eine tour, die ist natürlich günstiger… Hoff konnte deine fragen beantworten??!! Liebe grüsse corinne

  • Roberto sagt:

    Herzlichen Dank für diese nützliche Einführung in die Gegend. Ich nehme im März in der Atacamawüste an einem Lauf geil und werde mich vorher in San Pedro ein paar Tage akklimatisieren. Ich werde bestimmt bei Cactus vorbeischauen. Wieviel kosten ungefähr die Touren?

    Der Lauf http://www.atacamacrossing.com

  • what a beautiful pictures!! as usual 😉
    hope you are fine and enjoying very much your trip!!
    after the desert you have to come back to the green Pucón!! hahahahaaa

    happy new year!!
    regards, Isa & Leo

  • Miri sagt:

    wieder mol hammer Bilder ihr zwei:-)))isch u schön gsi mit dir ztelefoniere;o))))) bis bald mol wieder kussi

  • Bee sagt:

    Hey ihr 2
    Die Fotos und Reiseberichte sind echt der Hammer! Freu mich immer wieder was von euch zu lesen und die Fotos zu bestaunen! Wünsche euch ein Super 2012 !
    Liebste Grüße aus der Schweiz
    Bee

  • Susanna D`Ascanio sagt:

    wünsche euch noch ein gutes neues Jahr. Das habt ihr ja sicher bestimmt wenn es so weitergeht wie ihr angefangen habt, Wie immer traumhafte Bilder und super Bericht. Habe glaub etwas falsch gemacht……….und doch ist es ok.
    Machts gut und ich denk an euch
    Susanna

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