Einmal quer durch die Nordinsel

21 03 2012

von Corinne:

Lange ist es her seit dem letzten Bericht. Irgendwie sind wir nicht mehr zum schreiben gekommen. Beginnen wir am Anfang unserer Reise zurück auf der Nordinsel.

Nach dem Abel Tasman N.P. war unser Ziel Picton, wo unsere Fähre fuhr. Unterwegs machten wir in Havealook stopp um Mittag zu essen, hier ist das Muschel-Mekka schlecht hin, natürlich stand auch auf unserem Speiseplan die berühmte Meeresfrucht. Es war super lecker und mit einem gesunden Mahl im Magen, ging es der Fjordlandschaft entlang nach Picton. Eigentlich dachte ich, der Ort sei eine riesige Stadt, da sie die Hauptverbindung zur Nordinsel ist. Doch ich wurde eines Besseren belehrt, der Ort war ganz schön verschlafen und sehr klein, nur die riesigen Fährschiffe machten darauf aufmerksam, dass wir uns nun in Picton befanden. Wir starteten pünktlich um 18:00 Uhr und verliessen somit die Südinsel. Die Fahrt war am Anfang super schön, sie führte uns den riesigen Meeresarm entlang auf die offene See, wo uns Sturm und riesige Wellen erwarteten. Das Schiff kam für seine Grösse richtig ins Wanken und es machte somit natürlich nur halb soviel Spass. Wir waren froh, als wir endlich nach vier Stunden in Wellington ankamen. Uns erwartet dort ein mega hässlicher, super teurer Parkplatz mit Toiletten und Duschen mitten in der Stadt, als Schlafplatz. Nun gut, wir hatten definitiv keine Lust nachts noch einen anderen zu suchen. So schliefen wir zwischen Hafen, Wolkenkratzer und Lichtsignal in Wellington ein. Wir machten am nächsten Tag einen kurzen Stadtrundgang, doch nach so viel Natur und Abgeschiedenheit wussten wir nicht recht was anzufangen mit dem ganzen Trubel.

nicht geordnet 012
nicht geordnet 034

Die Fahrt der Küste entlang war eher planlos, so fuhren wir einfach darauf los und machten ab und zu einen Halt. Der grosse Hunger kommt ja meistens beim langweiligen Autofahren und als wir in der Ortschaft Bull die Fish & Chips Bude entdeckten hielt uns natürlich nichts davon ab eine Portion zu bestellen. Die haben es wirklich in sich, vor allem auf dem Land. Eine Portion reicht locker für drei Personen…

In Whanganui haben wir einen schönen Campingplatz direkt an einem Fluss bezogen. Hier machten wir eine kleine Pause und schmiedeten für zwei Tage einfach mal gar keine Pläne. Am Tag genossen wir die Sonne, ich schrieb fleissig Tagebuch und Martin relaxte in seinem Campingstuhl. Doch lange dauerte es nicht, bis wir wieder was zum anschauen fanden. In der Stadt gab es einen uralten Lift der 200 Meter in einen Berg gebaut wurde um dann auf einen 60 Meter hohen Hügel zu fahren. Irgendwie völlig sinnlos doch für 1.00 CHF machten wir den Spass mit und fuhren die geschätzten 10 Sekunden mit dem Lift hoch. Auf dem Aussichtsturm hat man einen wunderschönen Panoramablick über das Meer und die Berge.

Whanganui (1)
Whanganui (6)

Von Whanganui gingen wir weiter in die berühmten Waitomo Caves. Wir waren schon ganz gespannt was uns da wohl erwarten wird, denn die Höhlen werden mehr als hochgepriesen und demnach müssen sie ja speziell sein. Als wir ankamen erwartete uns eine unglaubliches Touri-Areal. Ein riesiges hallenähnliches Freiluftdach wurde vor den Höhlen gebaut. Es gibt unzählige Angebote die Höhlen zu erkunden, man kann sich in die engen Neoprenanzüge quetschen mit denen man dann sich in die noch engeren Höhlensysteme quetscht, oder mit riesigen Gummiringen in den Flusstunnelsystemen sein Adrenalisspiegel erhöhen kann oder man geht einfach zu Fuss in die Höhle. Günstig ist nichts und auf Platzangstanfälle hatten wir auch keine Lust, also buchten wir die normale Tour zu Fuss. Wir gingen also in die Höhlen hinein und machten uns lustig darüber, dass es ganz und gar nicht spektakulär ist, dort dachten wir noch, dass sicherlich hinter der nächsten Ecke das absolute Highlight kommt. Doch wir wurden kläglich enttäuscht, die Höhle kann sich keines Wegs mit den Höhlen messen, die wir in Thailand und Mexiko erkundeten, die waren wirklich riesig und phänomenal. Aber hier kommt das grosse ABER, in den Waitomo Caves gibt es eine unglaubliche Anzahl von Glühwürmchen und diese hatten wir bis jetzt noch nie irgendwo gesehen, also waren wir doch nochmals gespannt als und das Boot in der Höhle abholte und wir in die Dunkelheit entführt wurden. Und ich muss sagen, da haben sie uns doch nicht zu viel versprochen. Das Bild, dass sich einem bot war schon sagenhaft, so viele tausende kleine Lichter die wie ein unglaublicher Sternenhimmel an den nass, kalten Höhlendecken hängen, es sah wirklich bezaubernd aus. (Fotoapparate waren leider nicht erlaubt)

Nach nur vier Tagen waren wir schon in Taupo. Die Stadt liegt auf einem riesigen Feuerring und deshalb treten in der ganzen Region riesige Dampfsäulen aus der Erde. Überall wo man hinsieht, vor allem bei schlechtem Wetter, zischt, brodelt und dampft es aus der Erde. Natürlich wird die unglaubliche Erdwärme die sich hier befindet auch genutzt. Neuseeland ist ja bekannt dafür, dass es auf erneuerbare Energien setzt und so wird natürlich auch hier die Erdwärme in riesigen Kraftwerken zur heiss begehrten Energie umgewandelt. Wäre ja auch zu blöde, wenn man dass nicht nützen würde. Rund um Taupo gibt es Dutzende von Thermalquellen und riesige Kraterlandschaften. Wir besuchten zwei vulkanische Gebiete, das eine ist sehr sehr jung es entstand in den 50er Jahren. Wo früher Wald stand ist heute eine Mondkraterlandschaft, der riesige Feuerring der sich hier befindet sucht sich immer wieder neue Ventile um Druck abzulassen und so kommt es immer wieder dazu, dass neue Dampflöcher entstehen oder alte versiegeln.

Taupo-Rotorua (Vulkane) (9)
Taupo-Rotorua (Vulkane) (22)

Gegen Mitte März waren wir in Rotorua. Die Stadt ist sehr gross und bietet einem abermals absolut alles. Neuseeland ist einfach unglaublich was es alles an Outdooraktivitäten bietet. Im Infocenter waren wir ein erneutes Mal mit den hunderten von Prospekten und Flyern total überfordert. Wir wollten keine riesigen Beträge ausgeben für ein paar Stunden Adrenalin Kick und waren ein wenig frustriert, dass wir nur solche Angebote fanden. Wir waren eher auf der suche nach Bike Möglichkeiten und Infos darüber. Es scheint manchmal, dass Biken zu anstrengend für die meisten Touris ist, weil man da nicht wie bei den anderen Angeboten umher gefahren wird, sondern selber treten muss um vorwärts zu kommen…. Doch zurück zum Biken, wir gingen in den Bike Shop der direkt beim riesigen Redwoodwald lag. Der Shop hatte top Ausrüstung und super Angestellte. Nach reichlicher Überlegung, was wir eigentlich die nächsten paar Tage machen wollten, entschieden wir uns drei Tage biken zu gehen. Der Wald bietet über 100 Kilometer perfekt präparierte Singletracks mit allen erdenklichen Schwierigkeitsgraden. Es hat absolut alles was unser Bikeherz begehrte. Am etwas abseits gelegenen Blue Lake fanden wir einen schönen Campingplatz. Wir suchten wieder ein wenig die Ruhe, irgendwie gefällt uns der Trubel in der Stadt nicht mehr so gut und ausserdem liegt Rotorua auch auf diesem Feuerring und es stinkt überall nach Schwefel. Unser Campingplatz war verschont von dem übelriechenden Elend. Am kommenden Morgen gingen wir voller Freude zurück zum Bikeshop, wo wir unser Material abholen konnten und uns nochmals kurz über die besten Routen informierten. Ab da konnte der dreitägige Spass losgehen. Und Spass hatten wir alle mal. Die Loops waren wirklich unglaublich super präpariert, alles war angeschrieben und das Biken machte in so einer super organisierten Gegend viel Spass. Den ersten Tag beendeten wir nach über vier Stunden und gingen zufrieden auf den Camping zurück. Der zweite Tag beglückte uns wie schon so oft mit Regenwetter, doch das soll ja kein Grund sein nicht mit den Bikes in den Wald zu gehen. Also machten wir uns direkt vom Zeltplatz bei angenehmen Nieselregen auf. Uns erwartete auf der geplanten Strecke einen harten Aufstieg. Nach knapp zwei Stunden kamen wir auf dem Berg an von wo wir wieder coole Strecken runter rasten. Am dritten und letzten Tag machte sich natürlich auch der "pain in the ass” bemerkbar, doch so nach einer Viertelstunde spürte man das Hinterteil irgendwann nicht mehr.

Rotorua (Blue Lake) (3)
Rotorua (Blue Lake) (4)

Mit ein wenig Schmerzen am Hintern gingen wir weiter nach Matata. Ein verschlafener Küstenort mit geschätzten 200 Einwohnern. Der Camping liegt hinter einem natürlichen Wall direkt am Strand. Jaaa auch hier haben uns die verlockenden Fish & Chips zu einem Stopp bewogen. Und wir haben endlich auch ein Foto von dem super Nationalgericht gemacht. (ist zwar ein wenig ungesund aber meeega fein…) Den Abend genossen wir ganz einsam auf einer wunderschönen Sanddüne mit Blick auf das raue Meer.

Matata (1)
Matata (7)
Matata (8)
Matata (15)

Mt. Maunganaui war unser nächster Stopp. Der Camping lag direkt am Meer und unterhalb des beliebten Hausbergs. Wir machten einen kleinen zwei stündigen Ausflug auf diesen und bewunderten zuoberst die 360 Grad Aussicht. Der Ort ist ein richtiges Surfermekka, doch leider war nichts mit am Strand chillen und die Sonne geniessen, da es an unserem ersten Tag gegen Abend anfing zu regnen. Wir gingen in die Stadt um ein wenig zu schlendern. Ein Reisebüro welches Flyer ausgehängt hatte von den Fijis erweckte unser Interesse, denn wir diskutierten schon lange darüber evtl. drei Tage auf ein Schiff zu gehen während unserem drei wöchigen Aufenthalt. Wir gingen also rein und informierten uns über die Kosten und ob es noch freie Plätze hat. Nach reichlicher Überlegung und eigenen Recherchen buchten wir die “Kreuzfahrt” und gingen zufrieden aus dem Büro. Der Tag war sonst für nichts mehr zu gebrauchen den es regnete seit bald 15 Stunden. Also fuhren wir weiter zum Hot Water Beach. Dort erwartete uns dasselbe klägliche Wetter und uns blieb nichts anderes übrig als frühzeitig ins Bett zu gehen. Am nächsten Morgen weckte uns abermals das Prasseln des Regens auf unserem Dach. Der Camping war überflutet und die Stimmung ein wenig getrübt. Nichts desto trotz gingen wir mit den Regenkleidern an den Hot Water Beach. Das hässliche, nasse und stürmische Wetter lud uns aber nicht ein, ein Grube zu buddeln und ins warme Wasser zu hocken, wir gingen also wieder zurück zum Camper.

Mount Maunganui (11)
Mount Maunganui (15)

Als nächstes besuchten wir die Cathedral Caves. Wir dachten uns, wenn wir schon mal da sind und sowieso schon nasse Regenkleider haben, gehen wir auch auf den einstündigen Fussmarsch. Also zogen wir uns mit Flipflops, Regenjacke und Regenhose an und wanderten den Weg hinunter zum Meer. Natürlich waren wir patsch nass als wir ankamen, da kam es uns gerade gelegen, etwas Schutz in der aus Stein geformten Kathedrale zu suchen. Uns war die nässe langsam völlig egal, Martin ging sogar noch bis zur Hüfte ins Meer, weil das einiges wärmer war als der Regen. Wir machten uns aber aus der nässe eher einen Spass und es war mal ein ganz anderer Ausflug als alle anderen. Der Ort ist jedenfalls wunderschön und so ganz ohne Touristen war es auch ein spezielles Erlebnis. Als wir wieder beim Camper ankamen, mussten wir uns zuerst mal umziehen. Wir entschieden uns, durchs Wetter bedingt einen Teil der Route die wir fahren wollten auszulassen. Auf dem Weg wurden wir vom Regen böse überrascht, die einen Tag zuvor noch kleinen Bäche, verwandelten sich in riesige Flüsse, Felder standen komplett Unterwasser und bildeten Seen. Nur noch knapp konnten wir einige Brücken und Strassen passieren, das Wasser stand bei einer Strassenüberquerung bis zur Tür und diese ist sicher ca. 40cm weit oben. Wir hatten demnach Glück, dass wir noch rechtzeitig aufgebrochen waren. Das schlechte Wetter begleitete uns nach wie vor und während ich hier im Camper den ewig langen Bericht schreibe, regnet es draussen immer noch in Strömen. Drei Tage Dauerregen und im Camper eingesperrt sein, trägt nicht viel zur allgemeinen Stimmung bei. Also sind wir froh, dass wir morgen 22.03. unseren Camper abgeben können und zu Ellen und Garvin nach Auckland in die warme Stube flüchten können.

Hot Water Beach-Cathedral Coves (8)
Hot Water Beach-Cathedral Coves (19)
Hot Water Beach-Cathedral Coves (22)
Hot Water Beach-Cathedral Coves (45)

Unsere Reise in Neuseeland geht somit schon wieder dem Ende entgegen und wir freuen uns riesig auf unser nächstes Ziel, die Fiji’s. Sonne, Meer und Strand WIR KOMMEN!!!

Album Nordinsel


Abel Tasman Nationalpark

10 03 2012

von Martin:

Als wir in Kaikoura losfuhren, Richtung Abel Tasman Nationalpark, warnten uns diverse Einheimische nicht weiter in den Norden zu fahren. Der Grund waren schlechtes Wetter und Sturm, so wie es auch in Kaikoura sein würde! Nach kurzer Bedenkzeit verliessen wir uns aber nicht auf diese Prognosen und fuhren direkt in die Sturmfront. Auf dem Weg fiel uns auf, dass ein paar vereinzelte Bäume Schaden vom Sturm genommen hatten. Als wir aber im Abel Tasman Nationalpark ankamen, erwartete uns dort schönstes Wetter! Das war wieder einmal Beweis genug, um sich nicht auf den Wetterbericht in Neuseeland zu verlassen.

Fahrt Kaikoura-Nelson-Marahau (19)
Fahrt Kaikoura-Nelson-Marahau (21)

Im Dorf Marahau, das direkt am Eingang zum Nationalpark liegt, suchten wir zuerst einen Campingplatz für eine Nacht. Danach erkundigten wir uns über eine schöne Unterkunft für meinen Geburtstag, über Wanderungen und Kajaktouren im Nationalpark. Nach kurzer Zeit buchte ich bereits  eine schöne Unterkunft für zwei Nächte. Die Tour mit dem Kajak konnten wir für den nächsten Tag gleich auch noch in der Lodge dazu buchen.

Also hiess es am nächsten Morgen früh aufstehen! Los ging es um 9:00 Uhr mit dem Wassertaxi Richtung Nordwesten der Küste entlang. Nach einer kurzen Instruktion durch unseren Guide, paddelten wir zur einer kleinen Insel. Dort konnten wir junge Seehunde und wilde Vögel beobachten. Nach 2.5 Stunden Kajakfahren legten wir an einem verlassenen Sandstrand an und verpflegten uns. Nach einer kurzen Verschnaufpause, machten Corinne und ich uns auf den Weg zurück. Die Wanderung war wieder einmal sehr schön und führte uns zu guter letzt an eine wunder schöne Bucht. Wir legten uns noch eine Stunde an den Strand, und schon holte uns das Wassertaxi ab und brachte uns zurück ins Dorf.

Abel Tasman N (5)
Abel Tasman N (10)
Abel Tasman N (34)
Abel Tasman N (38)

An meinem Geburtstag schliefen wir nach langem wieder mal aus… so bis 11:00 Uhr!!! (Sorry, für alle Arbeitenden!!!) Nach einem guten Morgenessen suchten wir wieder den Taxistand auf. Los ging es. In einer rasanten Fahrt mit dem Boot erreichten wir den Strand von gestern. Die Wanderung führte uns wieder durch wunderschöne Wälder und an gelb glänzenden Stränden vorbei. Wir liefen in ca. 3.5 Stunden zurück zur Lodge, dort wartete ein heisser Whirlpool auf uns. Nach diesem Bad hatten wir einen Bärenhunger. In der Nähe empfiehl und der Besitzer der Lodge eine Imbissbude mit den besten Burgern der Region. Also los! Er versprach uns nicht zu viel. Mein Geburtstagsburger war Weltklasse und erst der Muschelkuchen…. Mmmhhhhh

Danke nochmals allen für die vielen Glückwünsche!!!

Abel Tasman N (45)
Abel Tasman N (55)

Am nächsten Morgen fuhren wir in das Dorf Takaka, das auch am Rande des Abel Tasman Nationalparks liegt. Wir bezogen dort für zwei Nächte einen kleinen Campingplatz. Im Lonely Planet lasen wir von einer bekannten Biketour in der Region. Die Bike`s waren schnell gemietet inklusive der Transport in den Nationalpark. Der Rundkurs war ein mittelschwerer Track. Doch er hatte es in sich. Wir mussten häufig absteigen, um das Bike über Bäche und Felsbrocken zu tragen. Für die  Landschaften und die Aussichten, die uns geboten wurden, lohnten sich aber die Anstrengungen. Nach einer schnellen Fahrt talwärts, kamen wir nach 5 Stunden wieder in Takaka an. Ein bisschen Müde aber mit vielen neuen Eindrücken gingen wir ins Bett und fielen sofort in einen Tiefschlaf.

Takaka (8)
Takaka (10)
Album Abel Tasman


Schwimmen mit Delphinen in Kaikoura

10 03 2012

von Corinne:

Von Hanmer Springs nach Kaikoura geht es über sanfte Berge und wieder einmal riesigen Schaffarmen vorbei, zurück ans Meer. Es war 12.15 Uhr als ich Martin im Reisführer vorlas, dass man in Kaikoura auch mit Delphinen schwimmen könne. Er war ja nicht besonders die treibende Kraft schon wieder Tieren nach zu rennen… die letzte Tagestour startet um 12:30, wir dachten schon wir hätten sie verpasst und gingen mit dem Gedanken ins Touribüro Plätze für den nächsten Tag zu buchen. Doch die nette Dame am Schalter meinte, wir hätten Glück es seien noch zwei Plätze für die heutige Tour frei, morgen finde nichts statt, da ein Sturm angesagt sei. Ahh ja das kennen wir ja, also nahmen wir die Tickets, rannten zurück zum Cämperli, packten unsere Sachen und ehe wir uns versahen steckten wir in den Neoprenanzügen und sassen auf dem Boot. Das Meer war schon ein wenig stürmisch und die erste Passagierin übergab sich über dem Eimer… 🙂 Über den Lautsprecher hörte man den Kapitän: “Macht euch bereit, heute ist ein guter Tag, da draussen wartet ein Schwarm von bis zu 300 Delphinen!” Martin und ich schauten uns ungläubig an. Wir waren mit anziehen beschäftigt und als wir unsere Köpfe hoben und aufs Meer schauten, trauten wir wirklich kaum unseren Augen. Es war fantastisch, so weit man schaute nur Delphine. Unser Herz schlug höher und wir wollten nur noch ins Wasser.

Delphine in Kaikoura (5)
Delphine in Kaikoura (8)

Für diesen Teil unseres Erlebnisses ist es wirklich schon fast schwierig Worte zu finden. So bald man unter Wasser ist sieht man hunderte von Delphine sie gleiten elegant und kraftvoll durch das Meer. Wir dachten nie im Leben, dass sie so nahe mit einem schwimmen und so neugierig sind. Mein Kopf war einfach nur noch leer, der Delphin und ich schauten uns in die Augen, dass war ein unbeschreibliches Gefühl. Aber das beste ist wenn man zum Beispiel im Kreis schwimmt, auf und ab Taucht, oder einfach ein wenig gas gibt mit den Flossen, um mit ihnen schneller zu schwimmen, sie machen alles mit und sind immer ganz gespannt, was du dir als nächstes einfallen lässt. Als wir wieder auftauchten erzählte mir Martin, dass einer auch mit ihm solche Faxen gemacht hätte und das es einfach super cool war. Ganze fünf Mal konnten wir ins Wasser und immer wieder empfingen uns die unglaublichen Meeresbewohner. Nach dem Schnorcheln durften wir sie noch ca. 40 Minuten vom Boot aus beobachten. Das war natürlich auch nochmal ein Spektakel. Sie springen unglaublich hoch und machen akrobatische Saltos. Das Meer war immer noch gesäumt von hunderten von Tieren und so kamen wir zu ein paar super coolen Schnappschüssen. Völlig begeistert und mit einer riesigen neuen Erfahrung im Gepäck gingen wir zurück ans Land.

Delphine in Kaikoura (20)
Delphine in Kaikoura (32)
Album Delphine


Von der Westküste nach Christchurch & Akaroa

10 03 2012

von Corinne:

Wir liessen dir nasse Westküste hinter uns und fuhren über den Arthur’s Pass an die Ostküste. Uns wurde leider keine all zu schöne Sicht auf die umliegenden Berge gewährt, da es die ganze Zeit regnete und alles von Nebel und Wolken verhangen war. Bei einem kurzen Stopp auf der Passhöhe sahen wir noch einen Kea, die sind äusserst neugierig und sehr gefrässig, sobald man die Tür vom Auto aufmacht kommen sie, um zu schauen, ob es gleich was zu essen gibt. Eigentlich ist es verboten die Tiere zu füttern, aber man findet immer irgendwo jemand, der das nicht einhält und deshalb sind die Kea’s häufig auf Parkplätzen anzutreffen.

Arthur Pass - Akaroa (1)
Arthur Pass - Akaroa (4)

Als wir die südlichen Alpen überwunden haben wurde auch das Wetter stetig besser. Wir freuten uns auf etwas Sonne und waren auch schon voller Vorfreude um evtl. Kitesurfen zu gehen.  Den Hotspot hat uns ein Freund angegeben und als wir in Christchurch ankamen, war dieser unser erstes Ziel. Der Ort ist einfach perfekt zum kiten und es waren auch welche auf dem Wasser, so gingen wir gleich los in den Sportshop um zu fragen, wie es für die nächsten Tage aussieht und ob wir Material mieten können. Leider wurde wir gleich enttäuscht, denn für die kommenden vier Tage war überhaupt kein Wind angesagt. Der Tag war erst zur hälfte angebrochen und so machten wir uns auf nach Akaroa. Dort hörten wir von einer Farm, wo man Campen kann und dass die Besitzer Delphintouren anbieten. Die Fahrt führte uns ganz an den Rand der Halbinsel welche durch zwei gewaltige Vulkanausbrüche entstand. Noch heute sieht man riesige Lavasteine. Auf der Farm angekommen bezogen wir einen super schönen Platz zum Campen. Die Aussicht war grandios und es hatte sogar ein kleines Haus mit Küche und Bad. Als wir den Besitzer fragten, ob wir morgen auf die Tour mitgehen können, sagte er uns, dass es leider nicht möglich ist, da ein heftiger Sturm für die Nacht und den kommenden Tag angesagt sei. Oh man schon wieder geht unser Plan nicht auf. Wir machten es uns dennoch gemütlich mit einem warmen Essen und Wein und genossen die Ruhe mit der wunderbaren Aussicht. Als wir so da sassen machten wir noch Witze von wegen “die Ruhe vor dem Sturm”.

Arthur Pass - Akaroa (15)
Arthur Pass - Akaroa (17)
Arthur Pass - Akaroa (18)
Arthur Pass - Akaroa (19)

Doch es kam in der Nacht knüppel dick. Unser Camper schüttelte und wankte von den gewaltigen Windböen, die ihn erfassten, auf Martin Seite bahnte sich langsam das Wasser seinen Weg ins Innere und uns wurde es  Angst und Bang. Wir hatten wirklich noch nie so einen Sturm erlebt und waren heilfroh als es langsam hell wurde. Nach der durchzechten Nacht gingen wir Frühstücken und weiter bei Wind und Regen nach Hanmer Springs. Dort gingen wir bei diesem Hundswetter in den heissen Quellen gemütlich baden, mehr lag bei dem Wetter nicht drin und so ging es am nächsten Tag auch schon wieder weiter nach Kaikoura.

Album Christchurch & Akaroa


Westküste

3 03 2012

von Corinne und Martin 🙂

Unsere Reise an die Westküste beginnt von Wanaka aus. Das Bergdorf hat einen malerischen See und ist von eher kahl bewachsenen Bergen umgeben. Ganz in der nähe ist der Mount Aspiring Nationalpark, dieser bietet einem bei schönem Wetter herrliche Wanderungen. Wir entschieden uns in der Nähe vom See auf einen Berg zu kraxeln. 1’500 Höhenmeter hätten wir überwinden müssen bis zur Bergspitze mit dem Panoramablick, doch es kam alles anders. Nach einer knappen Stunde waren wir schon fix und fertig und klagten die ganze Zeit über unseren Muskelkater von Downhillen… 🙂 da entschieden wir uns, die auch hier vorhandene schöne Aussicht zu geniessen und gingen danach wieder bergab anstatt bergauf. 🙂 Naja, so die Wanderer sind wir dann auch noch nicht, dass wir uns freiwillig einen Berghinauf quälen, wenn wir keine Lust darauf haben.

002
003

Die Fahrt ging weiter nach Hasst. Das ist der erste Ort der einem an der rauen, nassen Westküste begrüsst. In etwa 300 Menschen haben sich das Dorf zur Heimat gemacht. In dieser Region leben knappe 1% aller Neuseeländer das sind gerade mal 45’000 Menschen. Hier ist die Wildnis und die Natur zu Hause und das spürt man auf anhieb. Die Westküste begrüsst uns mit Nieselregen, nebelverhangenen Bergen und rauer See. Doch uns gefällt die Landschaft sehr gut, sie ist spektakulär, mystisch und anmutend. Unser Tagesziel ist der Fox Gletscher und der Franz Josef Gletscher. Wir wissen, dass diese nicht all zu spektakulär sind und die Gletscher von Patagonien sind sowieso schwer zu Topen. Auf dem Weg macht sich der Hunger breit und wir stoppten bei einer nahe gelegenen Lachsfarm. Der Fisch war köstlich sag ich euch. Wir kauften gleich noch einen Lachs ein um ihn später bei einem guten Dinner für zwei auf dem Campingplatz zu verschlingen.

027
028

Die raue unglaublich steile und urwaldige Küste begleitete uns bis zum Fox Gletscher. Für uns war das spektakulärste an allem, dass man sich im Urwald befindet und dass man gleichzeitig vor  riesigen Eismassen stehen kann. Der Weg zum Gletscher wird begleitet von einem riesigen Flussbett in dem das Schmelzwasser davon treibt. Wir liefen kurz den Weg hinauf und schauten uns alles mal an, doch wie schon gesagt der ober mega Hammer ist es nicht.

031
038

Beim Franz Josef Gletscher kamen wir erst gegen den Abend an und wir machten uns zuerst mal auf die Suche nach einem Campingplatz. Wir hatten einen coolen Platz gefunden und machten es uns in unserer Urwaldlucke, die wir bekamen, gemütlich. In der nähe gab es ein Thermalbad und beim üblich Regenwetter lud uns das natürlich herzlichst ein. Nach dem schönen warmen Bad gingen wir bald schlafen und schauten wie immer unsere Gutenachtgeschichte, ein Podcast an. Am folgenden Tag mussten wir wieder mal waschen und Esswaren einkaufen. Erst das zweite Mal schliefen wir am selben Ort und wir genossen es nicht gleich wieder weiterfahren zu müssen. Den Franz Josef Gletscher besuchten wir früh Morgens, Wolken verdeckten noch die Sicht auf die Berge, so machten wir es uns auf einem Stein mit dem mitgebrachten Tee gemütlich und warteten bis sich die Wolken verzogen.

Franz Josef Gletscher (4)
Franz Josef Gletscher (9)

Unsere Reise führte uns danach immer weiter Richtung Norden der Küste entlang. In Hokitika machten wir einen kleinen Stopp um etwas zu essen und um die berühmten polynesischen Anhänger zu kaufen. Unser Ziel waren aber die Pancake Rocks. So fuhren wir noch eine Weile, machten hin und da Fotos von den wunderschönen einsamen Sandständen, bis wir ankamen.

Westküste (Franz Josef - Punakaiki) (23)
Westküste (Franz Josef - Punakaiki) (10)

Die Pancake Rocks ragen steil vom Meer in die Höhe und sehen wirklich genau so aus wie ein Stapel Omeletten. Es gibt einen kleinen Rundweg den man laufen kann um die verschiedenen Aussichten auf die Steine zu bewundern.

 

Pancake Rocks (Punakaiki) (13)
Pancake Rocks (Punakaiki) (32)

Gegen den Abend suchten wir uns einen gemütlichen Campingplatz und den fanden wir an einem kleinen Ort mit nicht viel mehr als fünf Häusern direkt am Strand. Die schon in die Jahre gekommenen Besitzer haben den kleinen Fleck zu einem süssen Campground umgewandelt. Nach einem guten Nachtessen, natürlich von mir gekocht, gingen wir am riesigen Strand spazieren und genossen die Einsamkeit und die Abendstimmung. Die lästigen Sandfliegen vertrieben uns danach schnell in den Camper und so ging der erlebnisreiche Tag auch schon zu Ende.

Westküste (Franz Josef - Punakaiki) (19)
Westküste (Franz Josef - Punakaiki) (21)
Album Westküste