von Corinne:
Nach einem angenehmen dreistündigen Flug landeten wir in Nadi. Uns begrüsste sonniges und wunderbar warmes Wetter. In der Ankunftshalle wartete schon unser Chauffeur der uns in das dreistunden entfernte Resort fuhr. Während der Fahrt konnten wir uns schon einmal einen kleinen Eindruck verschaffen, wie das Leben auf den Fiji so aussieht. Wir durchquerten einige kleine Dörfer auf holprigen Strassen und machten die notwendigsten Einkäufe am Strassenrand. Ausserdem hielten wir in einem Dorf an, wo wir auf einem Markt noch Gemüse und Früchte einkaufen konnten. Wir wahren natürlich voll die Attraktion, da es nicht viele Weisse gibt die mal schnell etwas kaufen kommen. Unser Resort liegt ganz im Norden der Insel und das nächste Dorf Rakiraki ist etwa 20 Autominuten davon entfernt. Wir wurden sehr herzlich begrüsst und in unser Bungalow gebracht. Der Tag hatte nicht mehr allzu viele Stunden übrig, und so gingen wir noch kurz etwas Essen und früh ins Bett, denn wir wollten, dass es so schnell wie möglich Sonntag wird.
Am nächsten Tag standen wir früh auf. Helena und Nick wurden um neun Uhr erwartet und wir wollten natürlich Spalier stehen wenn sie ankommen :). Ich war schon ganz nervös und voller Vorfreude und als sie endlich da waren, gab es kein halten mehr. Alle hatten riesen Freude und Helena und ich fielen uns in die Arme und konnten es fast nicht glauben, dass wir uns jetzt endlich wieder sehen.
In den ersten Tagen genossen wir den Strand, gingen am Haus-Riff schnorcheln und natürlich hatten wir uns jede Menge zu erzählten, sodass wir Stunden mit reden verbrachten.
Nick ist ein begeisterter Fischer, er organisierte für uns vier eine Angeltour. So gingen wir frühmorgens zum Bootssteg um aufs Meer hinaus zu fahren. Doch das Geräusch welches der Motor von sich gab machte uns keine grosse Hoffnung, dass wir überhaupt an Board steigen können. Es dauerte bestimmt eine Stunde bis der Motor ansprang und Martin machte noch kleine Bemerkungen darüber, ob es wirklich eine gute Idee sei, auf dieses Boot zu gehen, denn es könnte ja sein, dass mitten auf dem Meer der Motor wieder streikt. Trotz den geäusserten Bedenken gingen wir aufs Boot und fuhren aufs Meer hinaus. Nach knapp 20 Minuten bekamen wir die Fischerutensilien, den Haken bestückten wir mit Fisch und warfen ihn ins Meer. Das Handleinenfischen ist schon noch speziell, man sollte selbst merken wenn der Haken den Boden berührt und wenn ein Fisch anbeisst, denn dann muss man die Schnur ruckartig nach oben ziehen. Nach ein paar Minuten schrie Helena: “ich han eine ich han eine”. Martin und ich schauten uns fragend an, denn wir zogen unseren Haken regelmässig leer nach oben. Irgendwie hatten wir nicht so das Gefühl dafür. Wir merkten nicht, wenn die Fische unseren kompletten Köder einfach vom Hacken wegassen. Ja soo dumm sind die Fische doch auch nicht. Wir machte das Angeln nach einiger Zeit keinen Spass mehr denn ich wurde prompt Seekrank. Ich bat unseren Fahrer mich irgendwo an Land zu bringen, denn es würde bestimmt nicht mehr lange dauern bis ich mich übergeben müsse. Also “versuchte” er den Motor zu starten… es blieb lange nicht bei einem versuch und so trieben wir im Meer umher und wussten nicht recht ob dieses scheiss Ding wieder anspringt. Nach knapp 15 Minuten hatte er es doch noch geschafft und ich war heilfroh. Wir fuhren zu einer nahe gelegenen Insel wo ich aussteigen konnte. Helena entschied sich mit mir in die Sonne zu legen und die Männer alleine weiter fischen zu lassen. Später holten sie uns am Strand wieder ab mit einem riesen Topf voll Fischen. Hmmm, wir freuten uns schon alle auf das feine Abendessen. Unser Bungalow hatte nämlich neben einer Küche noch einen super Grill draussen bei der Terrasse. Nick und ich machten Feuer und Helena bereitete mit Martin die Fische zu.
Drei wunderbare Tage vergingen und wir freuten uns auf noch mehr, doch als am vierten Tag es zu regnen begann, wussten wir nicht, dass es uns die nächsten vier Tage genau gleich ergehen würde. Es regnete ununterbrochen, alles stand langsam unter Wasser und wir hörten die ersten Überschwemmungsnachrichten. Der Flughafen wurde geschlossen und eine Menge Leute steckten entweder in ihren Resorts fest oder strandeten am Flughafen. Wir machten aber aus jedem Regentag das Beste und so gingen wir ab und zu bei strömenden Regen im Meer schwimmen, veranstalteten in den Badehosen Regentänze und spielten eine Menge Spiele. Als uns der erste Sonnenstrahl nach langem wieder erfasste, schlüpften wir blitzartig in die Badehosen und flitzten an den Pool. Das Wetter meinte es immer besser mit uns. So konnten wir einmal einen Kayakausflug zu einer anderen Insel machen, Petanque spielen und erneut den Strand geniessen.
Ausserdem gingen wir einmal auf eine kleine Tour. Wir wurden von einem Bus abgeholt und der älteste Resort Mitarbeiter (leider weiss ich seinen Namen nicht mehr) lud uns in sein Dorf ein. Wir wurden wahnsinnig herzlich begrüsst. Nach dem Füsse waschen durften wir in ihre Dorfhütte. Hier werden Leute Empfangen, Feste gefeiert oder sie sitzen einfach zusammen, wie bei uns in einer grossen Stube. Nach der Begrüssung erhielten wir den, für den Mund, betäubenden Cava Wurzelsaft, diese Zeremonie wird immer bei Festen oder Empfängen gemacht. Sie spielten uns eine Menge traditioneller Lieder vor und tanzten dabei. Die Menschen auf den Fijis sind unglaublich lebensfroh, steht’s freundlich und haben für jedermann den ganzen Tag ein lächeln übrig. Da könnte sich manch einer eine Scheibe davon abschneiden. Wir hatten an diesem Nachmittag einen Menge Spass, lernten viel über das wahre Leben auf den Fijis und konnten uns einen richtigen Eindruck verschaffen wie die Leute hier leben.
An unserem zweitletzten Tag machten wir noch einen Picknick Trip. Wir wurden auf eine Insel gebracht, wo es einen super langen Sandstrand gab und ein riesiges Riff davor, wo wir schnorcheln konnten. Als wir ankamen war noch Ebbe und so mussten wir noch ein wenig übers Seegras und sonstiges Gewächs laufen. Darin befanden sich sonderbare Schlangen ähnliche Dinger, sie sahen aus als hätten sie einen Pelz oder so. Wir liefen also ein wenig schneller, dass wir bald den Strand erreichten. Im Gepäck hatten wir jede Menge Sandwich, Bier, Wasser und alles erdenkliche Mückenzeug, welches man anzünden oder sich ansprühen konnte. Wir hatte alle schon unzählige Stiche am Körper und langsam das Gefühl, eine Moskitospray Vergiftung zu haben. Aber so ist es nun mal im Paradies. Alles kann man nun wirklich nicht haben. Wir genossen den ganzen Tag am Strand und gingen schnorcheln. Ab und zu kam von oben ein Regenguss, den wir aber sehr gerne in Empfang nahmen um das Salzwasser ein wenig abzuspülen. Unserem Bootsfahrer sagten wir, dass er uns gegen vier Uhr wieder abholen soll. Als wir ankamen war wie gesagt noch Ebbe, um drei Uhr Nachmittags war sozusagen nichts mehr vom Strand übrig und wir mussten all unsere Sachen langsam aber sicher in Sicherheit bringen. Ein winzig kleiner Fleck Sand blieb von der Flut verschont. Wir hatten schon so unsere bedenken, dass dieses kleine Stück, bis er uns abholt, auch noch vom Wasser geklaut wird. Doch wir wurden rechtzeitig abgeholt und gingen zurück auf unsere Insel, wo wir ein erneutes Mal unseren feinen selbst gefangen Fisch zum Abendessen verspiessen.
Die zwei Wochen gingen rasant vorbei und so sassen wir schon zum letzten Mal zusammen am Tisch. Nick beauftragte die Küche unsere letzten verbliebenen Fische zu verarbeiten. Wir assen also noch einmal wie die Könige und verbrachten einen super schönen und wie immer lustigen Abend. Als die zwei dann mit dem Abschiedssong von der Resortcrew verabschiedet wurden, wurde Martin und mir auch langsam klar, dass wir bald wieder alleine sein werden. Der Abschied fiel und wie immer schwer. Wir hatten so viel Spass zu viert und es war für uns mehr als eine willkommene Abwechslung. Beim Tschüss sagen kullerten natürlich ein paar Tränen (bei Helena und Corinne, Anmerkung der Red.). Wir wünschten uns gegenseitig eine gute Reise und verabschiedeten uns nach zwei super tollen Wochen mit ein wenig Wehmut von einander.
Liebe Helena und lieber Nick. Wir schauen auf zwei wunderbare Wochen zurück die uns eine Menge Freude bereiteten, wir hatten tolle Gespräche, super Lachanfälle, unvergessliche Spielabende und es entstanden mit euch eine Menge legendärer Sprüche. Rakiraki, ich hau dir eins an Sacki…. 🙂 gell Röteli hahaha
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