Hokkaido
25 05 2012von Corinne:
Neun Stunden verbrachten wir dieses Mal im Flieger. Am 24. April kamen wir gegen 06:00 Uhr in Tokyo an. Im Flugzeug hatten wir uns entschieden direkt mit dem Zug auf die Insel Hokkaido zu fahren. Diese liegt oberhalb von der Hauptinsel nahe bei Russland. Japan zu betreten ist im Gegensatz zu anderen Ländern kein Problem. So ging es Zack Zack und wir hatten offiziell japanischen Boden unter den Füssen. Unsere ersten Aufgaben waren den RailPass einzulösen und die Zugreservationen bis nach Hakodate organisieren. Um 07:30 sassen wir also im Narita Express Richtung Tokyo Station, die Fahrt vom Flughafen nach Tokyo dauert eineinhalb Stunden. Von dort aus ging unser nächster Zug in 3 1/2 Stunden nach Aomori. Die Strecke beträgt 780 km, das heisst wir fuhren im Durchschnitt 222 km/h, Shinkansen sei Dank!! In Aomori besteigt man den Zug der den längsten je gebauten Unterwassertunnel der Erde durchfährt. Er ist 52 km lang und liegt 140 Meter unter dem Meer. Gegen 17:00 Uhr also 10 Stunden nach der Landung am Flughafen waren wir dann in Hakodate angekommen. Wir bezogen unser erstes Hotel und wollten so schnell wie möglich etwas zwischen die Zähne kriegen. So machten wir uns gleich auf die Suche nach einem Restaurant. In Japan ist es sehr schwer Essen zu finden, das nicht gut ist. So liefen wir nach fünf Minuten gleich an eine kleine Gasse mit vielen winzigen Restaurants. Im Durchschnitt haben ca. 10 Personen in einem Platz, so ist es immer sehr gemütlich. Die Stadt ist nicht sehr touristisch und so sassen wir schon das erste Mal vor der, in japanisch geschriebenen Menükarte und hatten keinen Plan was wir bestellen sollen. Da gibt es grundsätzlich nur eines einfach mal mit dem Finger darauf zeigen, nicken und lächeln. Bier bestellen ist hingegen einfach und so sassen wir innert Kürze vor unserem ersten Sapporo Bier und warteten gespannt auf unser Essen. Wir erwartet kam dann auch wohlriechende Nahrung vor unsere Nasen. Nach dem Essen gab es noch ein, zwei oder doch drei japanische Liköre mit Wasser verdünnt, als Absacker.
Am darauf folgenden Tag ging unsere Reise schon um 07:00 Uhr weiter. Wir hatten in Hakodate erfahren, dass die Möglichkeit bestehe in Niseko Skifahren zu gehen. Das muss man uns natürlich nicht zweimal sagen. Wir sassen also erneut ein paar Stunden im Zug. Auf Hokkaido hatte es noch richtig viel Schnee nur in den Städten wo die warmen Abwasser die Strassen erwärmen war er schon geschmolzen, sonst war er fast überall noch zu sehen. In Niseko angekommen mussten wir zuerst einige Minuten mit unserem Gepäck zum Touribüro laufen, denn wir brauchten zuerst mal eine Unterkunft. Da die Goldenweek kurz vor der Tür stand und wir wussten, dass es evtl. schwierig werden könnte, hofften wir auf ein einigermassen günstiges Hotel. Zum Glück sprach die Frau im Büro Englisch, sonst währe die Sache einiges komplizierter verlaufen. Drei Nächte buchten wir in einem Hotel direkt neben der Skipiste. Wir konnten sogar ein Zimmer mit westlichem Bett ergattern, doch wenn wir gewusst hätten, dass diese noch härter sind als die typischen japanischen Futons, dann hätten wir ein japanisches Zimmer gewählt.
So da waren wir also, in einem ausgestorbenen kleinen Dorf mit ca. drei Hotels und 10 anderen Häusern und unserer frisch gemieteten Skiausrüstung. Natürlich war schon sehr früh Tagwach am ersten Tag, wir wollten so schnell wie nur möglich wieder einmal auf den Brettern stehen. Da unsere Unterkunft ein traditionelles japanisches Hotel ist gibt es auch dementsprechend Frühstück. Wir hatten einen riesen Berg an Reis, Suppen, rohen Fisch und Gemüse vor uns. Einige werden jetzt die Nase rümpfen, doch es schmeckte hervorragend und macht einem mehr als satt. Und es ist nun mal so “andere Länder andere Sitten”. Wir fuhren den ganzen Tag wie verrückt die Gondel rauf und die Piste runter. Es hatten nur 4 Liftanlagen offen und in sechs Minuten war man auch gleich wieder unten, uns war dies aber völlig egal, die Hauptsache war, Bretter an den Füssen und Schnee unter dem Brett.
Nach Niseko gingen wir weiter nach Sapporo. Natürlich legen wir jede Strecke mit dem Zug zurück. Nirgends auf der Welt ist Zugfahren so komfortabel und angenehm wie in Japan. In Sapporo war schon ein wenig der Frühling eingekehrt. Wir freuten uns auf die Kirschblühten und das gute Bier. Ausserdem kann man hier sich langsam an die Menschenmassen in Japan gewöhnen. Die übersichtliche kleine 2 Millionenstadt ist geprägt von der Geschichte des Biers und natürlich kennt man die Stadt wegen den ersten Olympischen Spiele (1972) in Asien. Das Sapporo Biermuseum ist ein absolutes muss, wenn man in der Stadt ist. Das Gebäude ist eine alte Bierbrauerei. Heute beherbergen die alten Pflastersteingebäude eine Menge an Bierkellern, wo man deftige Wurst, Kartoffeln und Sauerkraut bekommt, ausserdem kann man nach den Museum in die Bierdegustationshalle gehen und sich durch das Sortiment trinken. Was wir natürlich auch machten :). In Sapporo machten wir zu dem noch kleinere Ausflüge, einmal gingen wir bei schönstem Frühlingswetter in den botanischen Garten, wir machten bei Regenwetter eine riesige Shopping Malle unsicher und gingen jeden Tag fein essen.
Eigentlich wollten wir ja noch mehr Zeit auf der Insel Hokkaido verbringen, doch die Goldenweek (80% aller Japaner haben dann eine Woche Ferien) machte uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Alles, also wirklich absolut alles war ausgebucht! Wir fanden nirgends irgend ein bezahlbares Hotel. So hatten wir noch Glück, dass wir eine Reservierung im Shinkansen ergattern konnten zurück nach Tokyo. Wir waren deshalb schon 4 Tage vorher in Tokyo als geplant.
Fortsetzung folgt mit der Millionenstadt Tokyo, mit freudigen Wiedersehen und mit einigen Geschichten mehr.
immer wieder luschtig eui bricht zlese:o)))