Wir konnten uns doch noch von der über Nacht gekommenen Spielsucht lösen und verliessen Las Vegas nach 3 Tagen Hangover. Unser nächster Stopp hiess, Palm Springs. Die Stadt liegt in einem ewig heissen Valley und ist von Bergen umgeben. Unser Motel war sehr gemütlich mit Pool und Whirlpool. Die Temperaturen sind nie unter 25 Grad gefallen, es war stetig warm bis sehr heiss.
Am ersten Tag fuhren wir mit der “Made in Switzerland” Seilbahn auf den zweit höchsten Berg in Kalifornien, um wandern zu gehen. Als wir starteten, war es um die 30 Grad, Martin meinte: “Nein nein, wir brauchen keine Regenjacke oder Pullover”. Doch auf den Pulli wollte ich nicht verzichten. Als wir oben ankamen, begann es zu Regnen und zu Hageln. Na super, dachte ich, jetzt haben wir 25 Dollar pro Person bezahlt, um hier oben an den Arsch zu frieren. Doch wie das Wetter so ist, war der ganze Spuck nach 30 Minuten vorbei und wir konnten starten. So auf 2500 Metern war es doch eher frisch und ich war froh, dass ich doch gute Kleider an hatte. Am Rangerpoint mussten wir zuerst einmal anmelden, ohne dies geht es hier keine Schritt in die Wildnis.
Erst gerade in der Klimazone Wüste gestartet befanden wir uns wenige Minuten danach schon in der nächsten Hochalpinen Klimazone. Riesige Nadelwälder mit Bächen und schönen Steinformationen befinden sich hier. Die Tierwelt bietet einem vom Berglöwen, Vögeln und Eichhörnchen nahezu alles. Nur das grösste Raubtier war uns nicht über den Weg gelaufen alles andere sah man andauernd durch den Wald rennen oder fliegen. Die Sicht von einem der Walk’s, den wir machten, war wahnsinnig, man sah über das ganze Tal bis zu 100 km weit.
Nach getaner Wandertour ging es wieder ins Bähnli. Mit einigen Touris aus aller Welt stiegen wir ein. Ich glaube die waren alle noch NIE in einer Seilbahn. Bei jedem Masten ging ein Kreischalarm los, alle lachten oder hatten nasse Hände vor Angst. Die Gondel drehte sich während der fahrt um 360 Grad sodass man alles sehen konnte. Nur ein Chinese der schnallte das System nicht (der Idiot) täppelte der Scheibe entlang und stand allen auf die Füsse bis er endlich kapierte, dass er einfach nur stehen bleiben muss :).
Wir besuchten noch den Palms Canyon, er liegt in einem Indianer Reservat nahe der Stadt. Riesige Palmen ragen fast aus dem Nichts in die Höhe. Durch das Schmelzwasser im Frühling und die Wolkenbrüche in den Bergen (im Tal regnet es praktisch nie) füllt sich der Canyon immer wieder mit Wasser. Die Natur kann sich so auf eine wunderbare weise entfalten. Wir hielten es bei 35 Grad im Schatten nicht länger als 2 Stunden mit wandern aus. Patsch nass vom Schweiss trieb es uns wieder in den Pool und wir relaxten noch eine Runde.
Downtown Palms Springs ist eine übersichtliche Strasse, gesäumt mit vielen Restaurants mit Essen aus aller Welt. Uns zog es zwei Mal zum Italiener, weil es da die mit Abstand besten Pastas gab. In Amerika ist das essen sowieso ein Thema für sich. Man kann ja nicht wirklich “einheimisch essen”, denn das würde bedeuten Fast Food ohne Ende, gebratener Speck und Kartoffeln mit Käse überbacken. Irgendwann hat man das auch gesehen und man sehnt sich nach etwas für den Gaumen.
Ach, da beste kommt ja noch… Auf der Fahrt nach Santa Barbara:
Ich: “Wow, Martin schau mal ein Outlet mit 130 Stores..” Martin: “Oh ja, fahren wir hin??” Ich: Nein, lieber nicht, wir können ja sowieso nichts kaufen”. Martin bog ab und schwups standen wir im Outletland. Ja super, dachte ich, jetzt müssen wir all die tollen Sachen anschauen und können nichts kaufen, das wird sicher “lässig”… 3 Stunden später liefen wir mit Tragtaschen in der Hand, kopfschüttelnd zum Auto. Ich: “Na, dass haben wir aber toll gemacht…” Den “buy one, take two” Schildern konnte man einfach nicht wiederstehen und so kam es wie es kommen musste.
Nächster Stopp wird Santa Barbara mit Abstecher nach Los Angeles. Bis dann beim nächsten Bericht aus LALA LAND.
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